Artikel über den Flugplatz und seine Anlagen, die in der Nordwest-Zeitung erschienen sind

Artikel vom 26.6.2010 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline  (Quelle: Nordwest-Zeitung, Oldenburg)

Fluglärm: Parteien steuern unterschiedlichen Kurs an
Ausschuss     SPD und FDP wollen Wildeshausen unterstützen – CDU lehnt dies ab – Noch kein Beschluss
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Wardenburg - Beschluss zum Fluglärm in der Warteschleife: Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Wardenburg hat in seiner Sitzung am Mittwochabend eine Entscheidung darüber vertagt, ob die Stadt Wildeshausen bei der „rechtlichen Bewältigung der Fluglärmproblematik“ des reaktivierten Ahlhorner Flugplatzes unterstützt werden soll. Die Kreisstadt hatte diesbezüglich bei der Gemeinde angefragt, weil insbesondere durch Nachtflüge Lärmbelästigungen befürchtet werden. Auf Antrag der CDU-Fraktion wollen sich die Mitglieder des Gemeinderats zunächst vor Ort über den Ausbau des Flugplatzes informieren, ehe ein Beschluss gefasst wird.
„Für Entscheidungen ist es noch viel zu früh. Wir müssen erst einmal Erkundigungen einholen“, stellt Bürgermeisterin Martina Noske fest. Wie sie begrüßen auch alle Fraktionen den Vorschlag eines Informationsbesuchs in Ahlhorn. Nichtsdestotrotz haben sich die Parteien zu dem Thema bereits positioniert.

Neue Arbeitsplätze
Die CDU will die Stadt Wildeshausen beim eventuellen Vorgehen gegen den Fluglärm nicht unterstützen. „Wir sind für den Flugplatz Ahlhorn. Dort werden zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen. Aufgrund der räumlichen Nähe profitiert auch die Gemeinde Wardenburg davon“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Armin Köpke. Dass die Bewohner der Gemeinde durch den Lärm der in Ahlhorn startenden und landenden Maschinen belästigt werden könnten, glaubt Köpke nicht: „Die Start- und Landebahn verläuft in Ost-West-Richtung, so dass die Flugzeuge üblicherweise nicht über das Gebiet unserer Gemeinde fliegen.“
Befürchtungen, dass in Ahlhorn ein Großflughafen für Passagier- und Frachtflüge entstehen könnte, teilt der CDU-Fraktionsvorsitzende ebenfalls nicht. „Die Bevölkerungszahl im Einzugsbereich ist dafür viel zu gering. Außerdem können große Flieger nur im Instrumentenflug starten und landen. Damit dies in Ahlhorn möglich ist, wären laut Betreiber Umbauten nötig, die über 20 Millionen Euro kosten. Das lässt sich finanziell kaum realisieren“, ist Armin Köpke überzeugt.

Ausmaß nicht absehbar
Ganz anders bewertet der SPD-Fraktionsvorsitzende Heinz Brigant die Sachlage: „Wir unterstützen die rechtliche Initiative der Stadt Wildeshausen. Es ist wichtig, dass sich die betroffenen Gemeinden möglichst frühzeitig in das Verfahren einbringen. Sonst sind spätere Veränderungen nur schwer zu beeinflussen.“ Das Ausmaß des Flugplatzausbaus in Ahlhorn sei derzeit nicht absehbar, glaubt Brigant. Der Flugplatzbetreiber hat eine Genehmigung für Maschinen mit einem Maximalgewicht von 14 Tonnen beantragt. „Im schlimmsten Fall könnten aber Flugzeuge mit deutlich höherer Traglast dort starten und landen“, fürchtet er.
Ähnlich äußert sich FDP-Ratsfrau Kora Heißenberg: „Nach derzeitigem Stand unterstützen wir die Initiative der Stadt Wildeshausen. Durch den Flugplatz darf kein Nachteil für die Gemeinde entstehen.“ Für eine definitive Entscheidung seien jedoch weitere Informationen und genaue Zahlen erforderlich, betont Heißenberg. Die Ratsherren Eckhardt Hildebrandt (Die Alternative) und Eckhardt Reinert (Freie Wählergemeinschaft) wollen sich noch nicht positionieren und fordern ebenfalls weitere Fakten zu dem Thema.


zuletzt geändert am 26.6.10