Artikel über den Flugplatz, die in der Nordwest-Zeitung erschienen sind

Artikel vom 29.7.2009 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline
(Quelle: Nordwest-Zeitung, Oldenburg)

Modell-Flieger bleiben draußen
FLIEGERHORST     Eigentümer erteilt Flugverbot – IG Jet: „War eine schöne Zeit“
DIE IG JET FÜHLT SICH „UNFAIR“ BEHANDELT. VERSUCHE, EINEN GESPRÄCHSTERMIN ZU VEREINBAREN, SEIEN GESCHEITERT.
VON KLAUS DERKE

Foto: Das dritte Jetmodell-Treffen lockte im Jahr 2007 mehr als 20 000 Zuschauer nach Ahlhorn. ARCHIVBILD: OLAF BLUME 

AHLHORN - Die Interessengemeinschaft Jetmodellflieger Fliegerhorst Ahlhorn (IG Jet) blickt mit Wehmut auf neun schöne Jahre zurück, die die Hobbymodell-Piloten auf dem Ahlhorner Platz verbringen durften. Es waren Jahre mit vielen Höhepunkten, wie die großen öffentlichen Jet-Treffen – 2005 aus Anlass „90 Jahre Fliegerhorst“ und zuletzt im Jahr 2007, als mehr als 20 000 Besucher kamen. Doch damit ist Schluss. Zwischen der IG Jet und dem neuen Eigentümer, der Firma Bunte Bauunternehmung, stimmt offenbar die Chemie nicht. Schon im Juni gab es Flug- und Hausverbot für die Hobby-Modellflieger, deren Nutzungsvertrag, den sie einst mit der Bundeswehr schlossen, an Bunte überging.
„Das ist sehr schade“, so Hermann Wieking aus Cloppenburg, Gründungsmitglied der IG Jet, zum Ende der Aktivitäten in Ahlhorn. Auslöser war laut Wieking ein Vorfall im Juni, als ein Geschäftsflugzeug der Firma Bunte im Landeanflug den Flugleiter der Jetmodellflieger ersuchte, mit Fahrzeugen und Ausrüstung mehr Abstand zur Landebahn einzuhalten. Die Modellflieger hatten zu diesem Zeitpunkt kein Modell in der Luft. Der Abstand der Fahrzeuge zur Landebahn von mindestens 50 Metern laut Flugbetriebsordnung sei eingehalten worden, so Wieking. Die Modellflieger befolgten die Anweisung, rückten weiter von der Bahn ab. Das reichte offenbar nicht. Und so kam es zum Flugverbot für die IG-Jet-Piloten.

Gerne hätten Wieking und Vereinskollege Dieter Hasebrink in einem persönlichen Gespräch die Missverständnisse ausgeräumt. Schließlich sei es doch nur eine Lappalie gewesen, so Hasebrink. Doch ein persönliches Gespräch sei nicht gewollt gewesen, vermutet Wieking. „Es hat bestimmt 20 Versuche unsererseits gegeben“, ist Wieking enttäuscht von der seiner Ansicht nach „unfairen“ Behandlung. Das letzte Telefonat fand laut Wieking am Montag statt. Dabei sei ihm gesagt worden, dass es keinen Gesprächsbedarf gebe. Die IG Jet sei draußen.

Immer mittwochs trafen sich bis zu 15 Jetmodell-Freunde in Ahlhorn. Die Landebahn bot ideale Bedingungen gerade für „Ein- und Erstflüge“, so die Hobby-Modellpiloten. Immer in enger Absprache mit der Bundeswehr, mit der Firma AMS, mit dem Luftfahrtverein und den Sportfliegern. Man sei gut miteinander ausgekommen. Doch das gehört nun der Geschichte an. „Für uns ist es vorbei“, so Wieking. „Es war eine schöne Zeit“, so Dieter Hasebrink.

Eine Stellungnahme vom Projektentwickler der Firma Bunte, Thomas Meiswinkel, war am Dienstag nicht zu erhalten.


zuletzt geändert am 29.7.09