wichtige Artikel zu Themen zum Flugplatz, die in der Nordwest-Zeitung erschienen sind

Artikel vom 7.4.2011 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline

Welle von Einwendungen gegen Flugplatz
Genehmigungsverfahren    „Einige hundert“ Wildeshauser schreiben an zuständige Luftfahrtbehörde
Behördenleiter Delfs rechnet mit einer Verfahrensdauer von sechs Monaten. Es gäbe „kein Schwarz oder Weiß“.
von Stefan Idel

Wildeshausen - Gegen die Umwandlung des einstigen Militärflugplatzes Ahlhorn zu einem Sonderlandeplatz mit 24-Stunden-Betrieb sind mittlerweile „einige hundert Einwendungen“ bei der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr eingegangen. Das teilte der zuständige Oldenburger Geschäftsbereichsleiter Joachim Delfs auf NWZ-Anfrage mit. Offiziell endet die Einspruchsfrist am nächsten Montag, 11. April.

Delfs sagte, die überwiegende Zahl der persönlichen Einwendungen käme aus Wildeshausen; deutlich geringer fielen die Bedenken von Ahlhorner Bürgern aus. Dies sei offenkundig auf die Aufrufe in der Kreisstadt zurückzuführen, Bedenken gegen den 24-Stunden-Flugbetrieb geltend zu machen. „Das ist durchaus legitim“, so Delfs. Die rund 50 Seiten umfassende Stellungnahme der Stadt Wildeshausen, die den Luftverkehrsrecht-Experten Prof. Dr. Lutz Eiding mit der Wahrnehmung ihrer Interessen beauftragt hat (die NWZ berichtete), liege seit einer Woche vor. Die Stadt fürchtet eine „Salami-Taktik“ des Investors, mit dem Ziel aus Ahlhorn einen Frachtflughafen zu machen, so Eiding.

Nach Darstellung der Luftverkehrsbehörde sei nur eine geringe Zahl von Einwendungen individuell angefertigt worden. „Die meisten Texte sind identisch“, so Delfs. „Da hat offenbar eine Initiative einen Mustertext ins Internet gestellt.“ Einige Bürger hätten lediglich Zeilen wie „Ich fühle mich gestört“ an die Behörde geschickt. Delfs betonte, man werde alle Schreiben sichten und auf ihre Substanz prüfen. Eine Zusammenfassung der Einwendungen gehe dann an den Antragsteller, die Flugplatz Ahlhorn GmbH, mit der Bitte um Stellungnahme.

Der Oldenburger Behördenleiter geht von einer mindestens sechsmonatigen Verfahrensdauer aus. „Wir sind auf solche großen Verfahren nicht eingestellt“, sagte Delfs. Man werde intern überlegen, wie das hohe Aufkommen bewältigt werden kann. Im Übrigen dürfe die Entscheidung der Luftfahrtbehörde „nicht Schwarz oder Weiß“ ausfallen. Es werde eine genaue Begründung erwartet.

Die Stadt Wildeshausen und die Initiative „Fluglärm ohne Wildeshausen“ (FLOW) hatten die Bürger dazu aufgerufen, ihre Bedenken gegen den Ahlhorner Antrag geltend zu machen. FLOW habe über seinen Anwalt Joachim Musch bereits im März reagiert, sagte Vereinsvorsitzender Ralf Möllmann. Die Ausgaben der Kreisstadt für Anwalt Eiding und Fachplaner Faulenbach da Costa sind an diesem Donnerstag auch Thema in der Sitzung des Stadtrates.


zuletzt geändert am  7.4.11