wichtige Artikel zu Themen zum Flugplatz, die in der Nordwest-Zeitung erschienen sind

Leserbriefe
„Freibrief für nächtliche Beschallung der Region“ vom 20.4.11
„Arbeitsplätze sind nicht zum Nulltarif zu haben“
vom 2.4.11
„Gegen Nachtfliegerei hilft aber keine Fliegenklatsche“ vom 28.3.11


Artikel vom 20.4.2011 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline

Freibrief für nächtliche Beschallung der Region“
Leserbrief zur FDP-Position zum Flugplatzes Ahlhorn
„FDP unterstützt Ahlhorner Flugpläne“ (NWZ vom 7. April):

Eigentlich ist der Wunsch, zumindest nachts vor Lärm geschützt zu sein, eine Selbstverständlichkeit – offensichtlich nicht für die Kreis-FDP und Herrn E.A. Bode. Diese unterstützen lieber die Pläne einer Flugplatz GmbH (Bunte) und wollen die Genehmigung von Nachtflügen – auch rund um die Uhr! (...)
Wirtschaftsliberalität hört da auf, wo elementarste Interessen von Menschen (Menschenrechte!) mit Füßen getreten werden, z.B. beim ungebremsten nächtlichen Flugverkehr. Nach Bode (FDP-Fraktionsvorsitzender) ist die Beschränkung auf Flugzeuge bis 14 Tonnen Gesamtgewicht sogar „ein Entgegenkommen des Betreibers“. Und als geradezu versöhnlichen (scheinheiligen?) Nachklapp fügt er hinzu: „Die Sorge vieler Bürger um den ruhestörenden Nachtflug können wir nachvollziehen«. Danke, für so viel einfühlsames Mitgefühl, Herr Bode. (...) Gegenüber der Firma Bunte zeigen Sie sich (wirtschafts)liberal, was Bürger, die mit Recht um ihre Nachtruhe fürchten, allerdings recht brutal empfinden müssen.
Die IG „Lebenswerte Wohngebiete“ hat sich einst erfolgreich gegen politisch geplanten Lärm gewehrt, der ein Wohngebiet mit Lärm beschallen wollte (...). Was die „Bunte“ jetzt plant, ist noch schlimmer, sie möchte sogar einen Freibrief haben für die nächtliche Beschallung einer ganzen Region! Schließlich hat sie eine Nische entdeckt, das allgemein übliche Nachtflugverbot für größere Flughäfen (z.B. Bremen) zu umgehen. Kommt die Genehmigung, so wird sie diese „Nische auf dem Lande“ (konkurrenzlos!) ausbauen. Die Sogwirkung Ahlhorns wird für sie ein Riesengeschäft. Ihre Fraktion, Herr Bode ist so liberal und klatscht dazu Beifall, macht sich zum Steigbügelhalter gegen Bürgerinteressen.
Die FDP-Fraktion hält die sich wehrenden betroffenen Bürger unserer Stadt für lärmresistente Individuen, die gefälligst sich und ihren Kindern besser nachts Ohren-Stöpsel verpassen sollten. Herr Bode, Lärm ist längst als eines der größten gesundheitlichen Probleme allgemein anerkannt, nächtlicher Fluglärm (...) ist in noch viel höherem Maße schädlich und folglich zu verhindern. Das sollte auch Sie und eine „Flugplatz Ahlhorn GmbH“ respektieren.

Leo Kurth, 27793 Wildeshausen


Artikel vom 2.4.2011 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline

„Arbeitsplätze sind nicht zum Nulltarif zu haben“
Zum Leserbrief des Ehepaars Kurth zum Thema Fluglärm (am 28. März)

Die Ablehnungsfront gegen den Flugplatz Ahlhorn und seiner Nutzung ist längst nicht so groß, wie Sie meinen. Mich persönlich stören die wenigen Flugzeuge nicht, die da landen und starten werden. Schließlich geht es ja auch um zu schaffende Arbeitsplätze. Diese Arbeitsplätze sind nun mal nicht zum Nulltarif zu haben. Wo gearbeitet wird, entsteht nun mal oft Lärm. Der Bauer neben meinem Grundstück fährt auch abends noch Gülle oder die Heuballenpresse rattert. Stört mich nicht. Ich wusste ja vorher, wohin ich ziehe. Und der Bauer hat nun mal keine geregelten Arbeitszeiten.
Gestört hat mich der Fluglärm über Wildeshausen in den 70er und 80er Jahren, wenn die Kampfjets wenige hundert Meter über Wildeshausen hinwegjagten und meine Kinder schreiend ins Haus liefen. Mit dem jetzt zu erwartenden Flugbetrieb überhaupt nicht zu vergleichen. Wer will nachts schon nach Ahlhorn?
Die Firma Bunte kenne ich nicht. Aber dieser Firma Bunte Profitgier zu unterstellen, ist ja wohl der Hammer. Wenn eine Firma keinen Profit macht, wie sollen sie denn ihre Leute bezahlen und neue Arbeitsplätze schaffen? Das sind Gesetze der Marktwirtschaft, die Ihnen vielleicht fremd sind. Oder, Herr Kurth, vermieten sie Ihre Ferienhäuser zum Nulltarif? Wohl kaum.
In Deutschland muss man heutzutage erst mal gegen alles sein. Es werden Bürgerinitiativen gegründet, Diskussionsrunden veranstaltet und Arbeitskreise gebildet. Wo sind wir nur hingekommen. Wir lassen Ausländer unsere Erdbeeren und Bohnen pflücken, Ausländer unseren Spargel stechen, Ausländer unsere alten Menschen pflegen und Ausländer für uns Fußball spielen. Sie alle machen einen guten Job. Und was machen wir Deutschen? Wir sehen zu und verwalten, statt selbst anzupacken. Kaum ist ein Betrieb innovativ, schon wird protestiert. Andere Länder würden uns den Flugplatz aus den Händen reißen.
Herr Kurth, es gibt noch Menschen, die wollen und müssen arbeiten. Ihren wohlverdienten Ruhestand gönne ich Ihnen. Aber mit Ihrer Sicht der Dinge gehe ich nicht konform. Machen Sie es sich auf der Terrasse bequem und genießen sie Ihren Kaffee und Kuchen bei völliger Ruhe und träumen Sie von der heilen Welt. Und noch etwas, vergessen Sie die Fliegenklatsche dabei nicht. Es könnte eine Mücke auf Ihrem Tisch landen.

Hermann Bergfeld, Wildeshausen


Artikel vom 28.3.2011 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline

„Gegen Nachtfliegerei hilft aber keine Fliegenklatsche
Leserbrief zur Nutzung des Flugplatzes Ahlhorn

Die Wildeshauser Ablehnungsfront gegen den beantragten 24-Stunden-Flugbetrieb auf dem Flugplatz Ahlhorn steht – quer durch alle Ausschüsse des Rates – und das ist gut so!
Die Einwendungen der Stadt gegen den luftverkehrsrechtlichen Genehmigungsantrag zum Konversionsprojekt des ehemaligen Militärflugplatzes Ahlhorn sind vom Rat gebilligt. Warum hält das Unternehmen „Bunte“ an dem Antrag auf uneingeschränkten 24-Stunden-Betrieb fest? Es ist der durchschaubare Versuch, dem ländlichen Raum eine Mogelpackung unterzujubeln, ein „Produkt“ mit schönfärberischen Worten zu verkaufen, das im Umfeld großer Flughäfen (Bremen, Münster, Frankfurt ...) längst nicht mehr absetzbar ist. (...)
Nur zu logisch, denn würde Ahlhorn ein Flugplatz mit 24-Stunden-Flugbetrieb, dann hätten wir für diesen Standort eine Sogwirkung für alle, die sonst an keinem Flughafen mehr nachts fliegen dürfen, und das sind nicht wenige. Ziel für uns ist und bleibt aber eine ungestörte Nachtruhe. (...) .
Die Absicht von „Bunte“, Starts und Landungen im Sonderfall für Geschäftsleute auch nachts zu ermöglichen, ist eine Gummi-Formulierung. Einzelgenehmigungen (nach sehr strengen Maßstäben!) würden im Spezialfall ausreichen, dafür braucht niemand eine 24-Stunden- Genehmigung.
Die vergleichsweise leichten Maschinen bis 1,5 Tonnen fliegen angeblich über Wildeshausen in großer Höhe, angeblich ist der Lärm weniger intensiv wahrzunehmen als jener von der Autobahn. So hören wir von Ahlhorn. Dem ist zu entgegnen: Nachts haben u.E. auch kleinste Maschinen nichts im Lande- und Abflug über Wohngebieten zu suchen. Schlimm genug, dass wir an schönen Sommertagen tagsüber die kleinen Cessnas der Hobby-Piloten erdulden müssen.
Ein einziges selbst von dieser Sorte von Kleinstflugzeugen beschallt oft eine ganze Stadt. Oft sind es gerade Geschäftsleute, die derartige Privatflugzeuge nutzen. Das soll uns nun nachts blühen? Schon ein winziges Moskito vermag bekanntlich mit seiner Aufdringlichkeit nachts zu nerven. Gegen die in Ahlhorn offensichtlich aus Profitgier gewünschte Nachtfliegerei hilft aber leider keine Fliegenklatsche. (....)

Annegret und Leo Kurth, 27793 Wildeshausen


zuletzt geändert am  20.4.11