wichtige Artikel zu Themen zum Flugplatz, die in der Nordwest-Zeitung erschienen sind

Artikel vom 16.3.2011 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline

Bunte will die Geschäftsflieger
Kreisumweltausschuss Flugplatzbetreiber nehmen zu ihren Absichten Stellung
Die Antragsteller wollen keine großen Flugzeuge. Das wäre absolut unwirtschaftlich, beteuern sie.
von Klaus Derke

- Im Südoldenburger Raum gibt es eine Reihe von Unternehmen, die Geschäftsflugzeuge im Einsatz haben, die derzeit vielleicht in Bremen oder auf anderen Flughäfen der Region stationiert sind. Diese Geschäftsflieger möchte die Flugplatz Ahlhorn GmbH gerne für sich gewinnen. Und ein Argument, Ahlhorn als Heimatbasis zu nutzen, könnte sein, dass dort nicht nur tagsüber, sondern im Bedarfsfall auch nachts mit den kleinen Maschinen gelandet und gestartet werden darf. Das machten Thomas Meiswinkel und Bernd Gooßmann von der Firma Bunte im Kreisumweltausschuss deutlich.
Geschäftsflieger hätten in der Regel ein Gewicht von zwei bis acht Tonnen. „Alle mit Lärmzeugnis“, so Gooßmann. „Ich glaube nicht, dass mir in Ahlhorn jemand sagen kann, wann der letzte Geschäftsflieger dort gelandet oder gestartet ist“, machte er deutlich, wie gering die Lärmbelastung ist.
Die Vertreter der Flugplatz Ahlhorn GmbH erläuterten ausführlich den Antrag auf Änderungsgenehmigung. Es gehe um einen Sonderlandeplatz mit Sichtflug für Flugzeuge mit maximal 14 Tonnen. Dass die Firma Bunte nichts Größeres vorhabe, zeige der Verzicht auf den großen Bauschutzbereich. Was Ernst-August Bode (FDP) zu der Äußerung veranlasste, die Stadt Wildeshausen könne ja in der Einflugschneise einen Windpark bauen. Dann sei die Befürchtung, dass irgendwann große Flieger kämen, endgültig vorbei.
Bernd Gooßmann erläuterte, dass eine Investition von mindestens 20 Millionen Euro und jährliche Betriebskosten von 1,5 bis zwei Millionen aufgebracht werden müssten, um den Flugplatz für große Flieger herzurichten. Das sei absolut unwirtschaftlich. Auch die Angst vor dem Frachtflug sei unbegründet. Schon jetzt würden 60 Prozent des Frachtverkehrs durch Zuladung bei Passagiermaschinen abgewickelt. Für das restliche Luftfrachtaufkommen gebe es massiv Überkapazitäten. Was in Ahlhorn allerdings wirtschaftlich machbar sei, bezeichnete Gooßmann als Nischenlösung: Nämlich die Geschäftsliegerei „auch außerhalb normaler Verkehrszeiten“. Und deshalb wolle man auf die Nachtflugmöglichkeit nicht verzichten.

Die letzten Skeptiker wie SPD-FrauHannelore Hunter-Roßmann konnte er nicht überzeugen. Andere, wie Imke Haake (FDP), bezeichneten die Diskussion über den Fluglärm als „kleinkariert“. Es gehe um kleine Maschinen, die man kaum wahrnehme. Sie appellierte an die Nachbargemeinden, die Entwicklung in Ahlhorn als Chance und nicht „Nebenkriegsschauplatz“ zu sehen. Ernst-August Bode (FDP) zeigte für die Aufrufe des Wildeshauser Bürgermeisters gegen den Flugplatz kein Verständnis. Und das komme von einem Bürgermeister, „der in der Stadt Wildeshausen nicht viel auf die Reihe bringt.“ Hunter-Roßmann (SPD) konterte: Bode solle sich aus Dingen heraushalten, von denen er nichts verstehe.


zuletzt geändert am  16.3.11