wichtige Artikel zu Themen zum Flugplatz, die in der Nordwest-Zeitung erschienen sind

Artikel vom 15.3.2011 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline

"24 Stunden Flugbetrieb muss vom Tisch"
Verkehr     Bürgerinitiative „FloW“ ruft Wildeshauser zur Beteiligung am Genehmigungsverfahren auf
Auch ein gemeinsames Gewerbegebiet sei in Ahlhorn denkbar. Darüber sollen die Ratsfraktionen mit der Gemeinde Großenkneten sprechen.
von Stefan Idel

Foto: Gegen Nachtflüge über Wildeshausen (von links): Ralf Möllmann, Anka Westerkamp, Detlev Hesse von „FloW“ BILD: Idel

Wildeshausen - Der Verein „Fluglärm ohne Wildeshausen“ (FloW) hat die Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt aufgefordert, sich aktiv in das laufende Genehmigungsverfahren zur Wiederinbetriebnahme des Flugplatzes in Ahlhorn einzubringen. Ziel des Vereins ist es, nächtliche Flüge über Wildeshausen, das in der Einflugschneide von Ahlhorn liegt, zu verhindern. „Wir haben nichts gegen eine wirtschaftliche Entwicklung auf dem Areal der ehemaligen Bundeswehr-Liegenschaft“, betonte „FloW“-Vorsitzender Ralf Möllmann. „Wir wollen aber die 24-Stunden-Flugerlaubnis vom Tisch haben.“
Bis zum 28. März liegen die Unterlagen der Betreibergesellschaft, der Flugplatz Ahlhorn GmbH, noch in der Stadtverwaltung zur Einsicht aus (die NWZ berichtete). Spätestens bis zum 11. April können die Bürger ihre schriftlichen Einwendungen bei der Luftfahrtbehörde in Oldenburg einreichen. Möllmann, seine Stellvertreterin Anka Westerkamp und Schriftführer Detlev Hesse wiesen darauf hin, dass die Bedenken persönlich formuliert sein müssten. Es komme nicht nur auf die Menge der Einwendungen, sondern auch auf die Qualität an. Immerhin sei Wildeshausen Luftkurort.
Um den Bürgern das Verfahren so einfach wie möglich zu machen, habe „FloW“ eine entsprechende Vorlage mit Anregungen auf die Internet-Seite des Vereins gestellt. Bürger, die keine Möglichkeit haben, das Internet zu nutzen, können sich auch an Anka Westerkamp, Reepmoorsweg 7A in 27793 Wildeshausen, Telefon 04431/71439, wenden.

Die Flugplatz Ahlhorn GmbH hat die Konversion des einstigen Militärflugplatzes in einen Sonderlandeplatz mit Sichtflugverkehr beantragt (die NWZ berichtete mehrfach). Vorgesehen sei ein 24-Stunden-Betrieb für Geschäftsflugzeuge bis maximal 14 Tonnen Gewicht. In Gesprächen mit dem „FloW“-Vorstand hätten Bernd Gooßmann und Thomas Meiswinkel von der Flugplatz-GmbH selbst eingeräumt, dass nur ein- bis viermal pro Monat mit Landungen zu rechnen sei. „Dafür reicht eine Sonderlandegenehmigung völlig aus“, meinte Hesse. Auch das von der Firma vorgelegte Lärmgutachten beinhalte keinen 24-Stunden-Betrieb. Der Verein appellierte an die Gemeinde Großenkneten, nur einen Sonderlandeplatz zuzulassen.

„FloW“ will, dass Starts und Landungen nur zwischen 5 und 23 Uhr möglich sind. „Wenn der 24-Stunden-Betrieb vom Tisch ist, müssen wir uns keine weiteren Gedanken machen“, sagte Möllmann. Dann könne man theoretisch den Verein „FloW“, der inzwischen knapp 100 Mitglieder hat, sofort auflösen.
Der „FloW“-Vorstand forderte Ratsfraktionen und Verwaltung auf, mit der Gemeinde Großenkneten über ein interkommunales Gewerbegebiet auf dem Flugplatz in Ahlhorn zu sprechen. „Wenn Wildeshausen dort den Fuß in der Tür hat, stehen der Stadt auch gewisse Mitspracherechte zu“, meinte Westerkamp. Zudem müssten dann für ein Industriegebiet in Steinloge nicht große Waldflächen abgeholzt werden. Hesse: „Wir fordern die Fraktionen im Rat auf, diese Option zu prüfen.“


zuletzt geändert am  15.3.11