Artikel über den Flugplatz, die in der Nordwest-Zeitung erschienen sind
Artikel vom 03.11.2006 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline
(Quelle: Nordwest-Zeitung, Oldenburg)

Airbus fliegt bereits in der Warteschleife
FLUGPLATZ AHLHORN  -   Unternehmer Vincenzo La Rosa will Millionen im Landkreis Oldenburg investieren
AHLHORN   -   Seine Firma führe bereits Gespräche mit namhaften Interessenten. Auch eine Elektronikfirma soll kommen.
Von Stefan Idel, Redaktion Wildeshausen

Foto: AMS-Geschäftsführer Jürgen Hampe (vorn, links) begrüßt Vincenzo La Rosa und seine Manager in einer Flugzeughalle in Ahlhorn. Derzeit wird hier ein Airbus gewartet. BILD: STEFAN IDEL 

AHLHORN - „Der Flugplatz ist da. Der Bedarf ist da. Die Konzerne sagen: Helft uns! Warum soll man diese Chance nicht nutzen?“ Das fragt sich Vincenzo La Rosa. Der Geschäftsführer der VLR Wirtschaftsberatung im hessischen Hanau will die Fliegerei auf dem einstigen Flugplatz der Bundeswehr in Ahlhorn (Landkreis Oldenburg) zu neuen Höhen führen. Erst kürzlich erhielt er von der Bundeswehr-Tochter Gebb die Zusage, sein gewerblich-logistisch-fliegerisches Konzept auf dem 310 Hektar großen Areal umsetzen zu können. Anlässlich der Landung einer Boeing 747, die in Ahlhorn vom „Aircraft Maintenance Service“ (AMS) zerlegt werden soll, konkretisierte der 48-jährige Manager gestern seine Vorstellungen.

Insgesamt wolle die VLR „eine dreistellige Millionensumme“ in die Entwicklung der einstigen Bundeswehr-Liegenschaft investieren, kündigt La Rosa an. Gebaut werden sollen unter anderem neue Montage- und Fertigungshallen. Es seien „gute Gespräche“ mit Airbus über die Wartung bestimmter Modellreihen geführt worden, zeigt sich der gebürtige Italiener optimistisch hinsichtlich eines Vertragsabschlusses. Für 750 Maschinen des Typs A 300, die sich derzeit im Einsatz befänden, gebe es in den nächsten Jahrzehnten einen Ersatzteilbedarf von rund 20 Milliarden Euro. „Hier wartet ein riesiger Markt“, sagt er.

Neben der Firma AMS, die seit zwei Jahren in Ahlhorn Maschinen verwertet und repariert, möchte La Rosa auf dem Gelände ein Unternehmen zur Herstellung von Flugzeug-Ersatzteilen ansiedeln. Außerdem sei die VLR mit einem namhaften Elektronikkonzern im Gespräch. Gedacht sei daran, die Internet-Antennen für die neue Airbus-Generation herzustellen. Da mit der Umwidmung des einstigen Bundeswehr-Geländes die Flugrechte entfallen, bemüht sich das Team um La Rosa um eine zivil-flugrechtliche Genehmigung. Als Betreiber eines möglichen „Flughafens Ahlhorn“ seien die Airports Bremen und Hannover im Nordwesten seine Ansprechpartner, sagte La Rosa. Es gebe aber auch Kontakte zu anderen Betreibern.

Die Gesellschaft VLR, die nach eigenen Angaben geschäftliche Beziehungen zur US-amerikanischen Investment-Firma Carlyle Group unterhält, hofft nun auf Unterstützung durch die Politik. Die Gemeinde Großenkneten will mit dem neuen Investor einen „städtebaulichen Vertrag“ über die Nutzung schließen. La Rosa meint, gerade der Nordwesten müsse daran ein Interesse haben, dass „hochwertige Arbeitsplätze“ in Ahlhorn entstehen.


zuletzt geändert am 21.7.08